Concorso d'Eleganza Villa d'Este dal 1929 steht in edler Typografie auf meinem Ticket. Natürlich darf auch ein traditionell goldenes Wappen mit Krone in Italien nicht fehlen. Italien, das Land des Fashion-Designs, des Interior-Designs und natürlich des Automotiv-Designs, um letzteres geht es nämlich beim legendären Zusammentreffen der automobilen Schönheiten in Cernobbio am Comersee. Im stilechten, mondänen Umfeld der Villa Erba wurden 50 klassische Automobile, die zwischen den Zwanziger- und den Siebzigerjahren gebaut wurden, einer exklusiven Jury präsentiert und prämiert. Auch das breite Publikum, dass einen Tag später Zutritt hat, bestimmt den Gewinner des traditionsreichsten Pokals des Concorsos den «Coppa d'Oro». Dieses Jahr geht der heilige Gral der Villa d'Este an einen penibel bis auf die letzte Schraube im Motorraum restaurierten «Maserati 2000c.c. Gran Sport».
Natürlich dürfen auch aktuelle Design-Studien nicht fehlen. Dieses Jahr konnte man recht viele Alfa Romeo's bestaunen. Das ist kein Zufall, den der traditionell sportliche Autobauer, der schon diverse Höhen und Tiefen durchlebt hatte, kann dieses Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag feiern, genaugenommen am 24. Juni. Die Alfa Romeo Modellpallette reicht von dem auf 500 Exemplaren limitierten «8C Spider», den aktuell am Genfer Automobilsalon präsentierten Pinifarina «2uettottanta», den für einen deutschen Alfisti und Zagato-Sammler massgeschneiderten Rennwagen «TZ 3 Corsa» und weitere legendäre Klassiker aus den Design-Schmieden Pininfarina, Bertone und Zagato. Meine persönliche «Bella Macchina» der Ausstellung war und ist die 1967 gebaute «33 Stradale» die ohne Kompromisse direkt von der Rennlegende «Tipo 33» abgeleitet wurde. Die Werbung betitelte schon damals den Wagen als «Ein nur oberflächlich domestizierter Rennwagen mit Strassenzulassung.» Motore: 8 cilindri a "V" di 90°, 1995 cc, doppia accensione, potenza 230 cv @ 8800 giri/min, velocità massima 260 km/h, carrozzeria Franco Scaglione, liest sich fast wie ein Gedicht. Da nimmt man doch gerne die 1.5 stündige Parkplatzsuche und die Reise nach Como auf sich.